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Inklusionsbeauftragte mit Herz und Verstand

In meiner Nachbereitung bezüglich der schulinternen Fortbildung zum Thema Inklusion in der beruflichen Bildung, habe ich der Beauftragten für Inklusion, Frau Kirsten Geißler, einige Fragen zu Ihrer Arbeit stellen können.

Kirsten Geißler, seit dem 1. November 2016 in der Funktion an den BBS Stadthagen tätig, haben vor allem ihre persönlichen Erfahrungen mit der Behinderung ihres verstorbenen Mannes dazu bewogen, sich für Menschen mit Beeinträchtigungen zu engagieren, „damit sie in unserer Gesellschaft nicht hinten herunterfallen“, so Kirsten Geißler. „Dass ich dies in Verbindung mit meiner Lehrtätigkeit tun kann, ist ein sehr gutes Gefühl“.

Welche Defizite sehen Sie, wenn Sie an Inklusion denken?
Aus meiner Sicht steckt das Thema Barrierefreiheit (im weitesten Sinne) bei uns noch in den Kinderschuhen: Fehlende Gebärdensprachdolmetscher, fehlende Untertitel im Fernsehen, fehlende Hörfilmfassungen erschweren Menschen mit Beeinträchtigungen das ohnehin schon schwierige Leben zusätzlich.
Weitere Stichworte: Behörden und Dienstleistungen. Hier fehlt es häufig an einfacher Sprache z. B. bei geistiger Beeinträchtigung. Hinzu kommt der häufig erschwerte Zugang zu Gebäuden.

Beschreiben Sie doch einmal kurz Ihr Aufgabenfeld!
In der politisch gewollten Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention geht es vor allem darum, allen Menschen – und damit auch allen Schülerinnen und Schülern – die uneingeschränkte Aktivität zu ermöglich. Inklusion bedeutet gemeinsames Leben und damit auch Lernen aller Menschen mit und ohne Behinderung. Nicht der Mensch mit einer Behinderung hat sich bezüglich der Wahrung seiner Rechte anzupassen, sondern das gesellschaftliche Leben und damit auch der Schulalltag. Hierin sehe ich meine Aufgabe an einer Berufsbildenden Schule.
Derzeit erarbeite ich ein Konzept für die Umsetzung von Inklusion an den BBS Stadthagen. Hierbei geht es um die Themenfelder Gebäude, Vorbereitung des Kollegiums, Unterrichtskonzept sowie Zusammenarbeit mit externen Partnern. In enger Zusammenarbeit mit externen Partnern möchte ich Ansprechpartner in allen Fragen der Inklusion für Schüler, Lehrer, Eltern, Betrieben, Betroffenen sein.

Welche Ziele haben Sie für Ihre Arbeit an den BBS Stadthagen?
Die BBS Stadthagen soll eine Schule für alle Schülerinnen und Schüler sein. Ich möchte, dass Vielfalt er- und gelebt werden kann. Ziel des berufsbildenden Schulwesens ist die Integration in den ersten Arbeitsmarkt. Ich möchte mit dem Kollegium ein Klima schaffen, damit Betriebe offen auf Schülerinnen und Schüler mit Beeinträchtigungen zugehen, sich Vorurteile abbauen und die Zusammenarbeit zwischen den Schulen reibungslos funktioniert. Inklusion ist ein Menschenrecht und kein Almosen.

Thomas Klein, Öffentlichkeitsarbeit