Deutsche „Arbeitseinstellung“ trifft auf British Lifestyle
Die BBS Stadthagen bietet Auszubildenden in Zusammenarbeit mit „Europa Training UK Ltd“ Auslandspraktika im Rahmen des Erasmusprogrammes „Mobilität in Europa“ in Großbritannien/Plymouth an. Ziel der Praktika ist es die Arbeitswelt im Gastland kennenzulernen, sowie Sprache und Kultur zu erleben. Mit Zustimmung meines Ausbildungsbetriebes habe ich mich beworben und konnte an einem dreiwöchigen Praktikum teilnehmen. Wie geht man in England mit Arbeitsrecht, Arbeitszeit und Gleichstellung um? Dies waren die Fragen die mich besonders interessiert haben.
In meinem Ausbildungsberuf als technische Produktdesignerin in einem metallverarbeitenden Betrieb hat Genauigkeit eine hohe Priorität, Normen und Auswahl von Toleranzen sind grundlegendes Handwerkzeug. Da ich vor meiner Abreise erfahren habe, dass ich in einem holzverarbeitenden Betrieb mein Praktikum absolviere, war ich sehr gespannt, welche Unterschiede bestehen.
Ein wenig Bedenken hatte ich schon, was meine englischen Sprachkenntnisse betrifft. Ich wollte mich ja nicht auf eine Urlaubsreise begeben, sondern mich der englischen Arbeitswelt stellen. Schon in unserer Muttersprache können kleine Missverständnisse zu großen Fehlern im Arbeitsalltag führen, würde mir das im Praktikum auch so ergehen? Vor Ort konnte ich mit Erleichterung feststellen, dass die erworbenen Englischkenntnisse aus meiner Schulzeit, selbst für die Arbeitswelt in England, gut waren.
Mein Praktikum absolvierte ich in zwei Betrieben. Das eine Unternehmen stellt Holzprofilleisten und weitere Produkte aus Massivholz her. Das zweite Unternehmen ist sowohl Internetdienstleister und stellt sein Know- how aber auch für andere Firmen zur Verfügung.
Besonders positiv ist mir in Erinnerung geblieben, wie die Engländer miteinander umgehen. Ich fand die Höflichkeit mit denen sich die Menschen begegneten ausgesprochen angenehm. Selbst der Busfahrer begrüßt jeden Fahrgast und wird auch von jedem Mitfahrer freundlich zurückgegrüßt.
Mein Praktikum in England war eine besondere und schöne Erfahrung. Trotzdem freue ich mich wieder Zuhause bei meiner Familie und in meinem Ausbildungsbetrieb zu sein. Das deutsche Essen und die strukturierte, genaue Arbeitsweise in einem Ausbildungsbetrieb habe ich doch vermisst.
Eileen Freise, Auszubildende zur Technischen Produktdesignerin